Vom Glück in der zweiten Reihe - brand eins online

2022-06-25 01:04:13 By : Ms. Miu Ng

Der Weg durch die Fertigungshallen der Tischlerei Hasenkopf in 84561 Mehring dauert keine Viertelstunde, aber wenn man nach diesen paar Minuten das Kreischen der Fräs- und Schleifmaschinen, die zwischen Materialstapel-Labyrinthen rangierenden Gabelstabler hinter sich gelassen hat, wenn also die schwere Hallentür wieder hinter einem zufällt und man die Stille der oberbayrischen Zwiebelturmkirchenlandgasthofidylle, den Geruch frisch gemähten Grases und würzigen Kuhdungs einatmet, hat man nicht eine, sondern gerade mindestens drei Firmen kennengelernt. Und ein Paradoxon.

Zum einen ist da ein klassischer Familienbetrieb, der vom Gesellenstück eines befreundeten Schreiners bis zur Schrankschublade für ein niederländisches Küchenstudio all das sägt, zimmert und leimt, was in einer Dorftischlerei eben so anfällt. Gleichzeitig werkeln die 170 Hasenköpfler als semi-industrielle Auftragsfertiger für Großabnehmer wie die Designmarke Boffi, den Kaffeeröster Starbucks und den Baukonzern Hochtief. Und schließlich ist die Hasenkopf Holz & Kunststoff GmbH & Co KG auch noch Europas wichtigster Verarbeiter des Mineralwerkstoffs Corian, den sie hier, in ihren insgesamt 15 000 Quadratmeter großen Fertigungshallen, palettenweise in Form bringen.

Jeder dieser Geschäftsbereiche allein hätte das Zeug, ein Unternehmen an den Rand von Kapazitäten und Kräften zu bringen. Den Hasenkopfs aber gelingt etwas, woran weitaus mächtigere, prozesserprobte und beratergestählte Organisationen scheitern: Kleines und Großes zu beherrschen, flexibel und qualitätsbewusst zu sein, schnell zu agieren und langfristig zu denken. Wie geht das?

- 13 000 Schubladen für eine Schweizer Fossiliensammlung - fahrbare Gebetstreppe für die Kaaba in Mekka - 2 Holzschubladen für Jan Aarts Keukenstudio, Niederlande - 50 maßgefertigte Badewannen für das Hotel Feldmüllerhof - Tresen für sämtliche Vodafone-Filialen in Deutschland (korallenroter Corian) - Corian-Elemente für die BMW Welt, München - Arbeitsplatten, Tresen und Regale für sämtliche europäischen Starbucks-Filialen - 2 Brotzeit-Bretter aus Corian (10 x 10 cm) - 200 maßgefertigte Waschtischanlagen für das Wiener Sofitel (Entwurf: Jean Nouvel)

Roland Hasenkopf war gerade 27 Jahre alt, als ihm bei einer Messe jemand ein seltsames Material unter die Nase hielt.

Corian, erfuhr Hasenkopf, ist eine Mischung aus einem aus Bauxit gewonnenen Mineral und Acrylharz und eine Erfindung des Chemieriesen DuPont. Der vielseitige Werkstoff lässt sich gießen, zusägen, verleimen, aber auch - wie der Tischlerei-Juniorchef mithilfe eines Bunsenbrenners herausfand - unter Hitzeeinwirkung nahezu beliebig verformen. Weil er im Alltagseinsatz ebenso robust wie hygienisch ist, eignet er sich gut für den Bau von Küchen-und Krankenhausmöbeln. "Das Wichtigste für uns aber war, dass sich kaum ein Konkurrent an Corian rantraute, wir ihn aber mit unseren ganz normalen Holzmaschinen bearbeiten konnten", erinnert sich Hasenkopf, damals frisch diplomierter Holztechnik- und Wirtschaftsingenieur. "Corian, habe ich mir gedacht, könnte eine Lücke für uns sein."

Das war 1988. Seither hat sich diese Lücke zu einer beachtlichen Bresche ausgewachsen. Mit der gleichen Fertigkeit, mit der sie zuvor jahrzehntelang Bretter, Bohlen und Balken verarbeitet hatten, stürzten sie sich nun auf den neuartigen Mineralwerkstoff. Das taten die Hasenkopfs offenbar derart versiert, dass DuPont sie 2006 mit dem Bau eines futuristischen Küchenelements beauftragte. Das Küchenmöbel, ein Entwurf der Architektin Zaha Hadid, wirkt auf den ersten Blick wie eine Kombination aus Bidet, Dentallabor und Abschussrampe. Beim genauen Hinschauen aber erscheint es vor allem perfekt. Du-Pont diente es, um auf der Mailänder Möbelmesse die Möglichkeiten ihres Materials zu demonstrieren. Für die Tischlerei Hasenkopf bedeutete es den Durchbruch.

"Mit Zaha Hadids Küche wurden wir für viele erstmals sichtbar", sagt Hasenkopf, ein 1,97-Meter-Hüne mit Vorliebe fürs Drachenfliegen, Segeln, Autorennen und eine Reihe weiterer dynamischer Sportarten. "DuPont hat damals erkannt: Die Jungs sind gut. Planer und Architekten merkten, dass da offenbar jemand mit Material und Form umzugehen weiß." Heute sind die Hasenkopfs Europas wichtigster Verarbeiter des Werkstoffs. Rund 40 000 Quadratmeter Corian-Platten werden jährlich aus DuPont-Werken in Japan und den USA nach Mehring verschifft und mithilfe einer Flotte von elf computergesteuerten CNC-Maschinen zu Tresen, Paneelen, Regalen und Vitrinen verarbeitet.

Mit ihrem millionenteuren Maschinenpark kann die Firma in einer Stunde Duschwannen, in der nächsten Verkaufstresen und in der übernächsten Waschtische herstellen - je nachdem, was Kunden gerade brauchen. Läuft alles gut, ist das fertige Stück bereits 24 Stunden später unterwegs zum Kunden.

Die Möglichkeit, schnell und flexibel zu reagieren, ist eine der Erklärungen für das Mehringer Erfolgsmodell. Eine andere, nicht weniger wichtige sind seine Mitarbeiter und die Art, wie sie arbeiten. Oder besser: wie sie nicht arbeiten.

"Einführung unseres neuen Zeiterfassungssystems zum 1.7.2010" steht darüber. Das Datum allerdings hat jemand fett mit rotem Filzer überschrieben und durch einen handschriftlichen Zusatz ersetzt: "Auf unbestimmte Zeit verschoben."

"Wir schaffen es zurzeit einfach nicht", sagt Roland Hasenkopf schulterzuckend.

Vor 46 Jahren, als Didymus Hasenkopf im leer stehenden Mehringer Schulhaus eine Tischlerei eröffnete, spielte Zeiterfassung noch keine Rolle, denn der Gründer war lange ihr einziger Mitarbeiter. Hasenkopf senior, der ursprünglich aus der südosteuropäischen Bukowina stammte, war ein findiger Handwerker und Tüftler. Seine erfolgreichste Idee bestand in einer Faltschublade, die man nicht mehr mühsam verleimen musste, sondern einfach zusammenstecken konnte. Mit diesem Produkt avancierte sein Betrieb in den sechziger und siebziger Jahren zum gefragten Zulieferer diverser Möbelhersteller. Hasenkopf konnte am Mehringer Ortsrand eine erste Halle errichten, Gesellen einstellen und zwangsläufig in jenes Dilemma geraten, das jeden Zulieferer früher oder später erwischt: eines Tages mit Mitarbeitern, aber ohne Aufträge dazustehen. Der Senior, heute 77 und dennoch jeden Tag in der Firma unterwegs, kann sich noch gut an die Krise erinnern. Seine Leute hätten ihm damals vorgeschlagen, die Zeit mit unbezahltem Urlaub zu überbrücken. "Ich habe ihnen stattdessen angeboten, bei vollem Lohnausgleich freizunehmen und die Stunden später, wenn Aufträge da wären, wieder einzuarbeiten."

Heutzutage zählt das zum Standardrepertoire jedes Personalers. Anfang der achtziger Jahre jedoch bedeutete es eine kleine Revolution. Beim "Modell Hasenkopf Flexzeit", wie sein Erfinder es taufte, erhielt jeder Mitarbeiter zu seinem Zeitkonto einen Kalender, in den er Plus- oder Minusstunden eintragen konnte, ohne kontrolliert zu werden. Weil die Mehrarbeit nicht ausbezahlt, sondern dem Arbeitszeitkonto gutgeschrieben wurde, sparte der Firmenchef en passant den sonst fälligen Arbeitgeberanteil auf die Sozialversicherungsbeiträge.

Kein Wunder, dass sein Modell schnell Schule machte. Viele bayrische Mittelständler übernahmen es, die IG Metall entlehnte es als Vorbild für Tarifverträge. Und Hasenkopf senior tourte eine Zeit lang als nebenberuflicher Berater in Sachen Flexzeit durch die Republik.

Seiner eigenen Firma ermöglicht das Modell, in Boom-Zeiten Gas zu geben und in flaueren Tagen wieder herunterzuschalten, ohne Personal aufstocken und in der nächsten Flaute entlassen zu müssen. Für die Mitarbeiter ist das beruhigend und anspruchsvoll zugleich. "Ein solches Modell sucht sich automatisch seine Menschen, und die Menschen suchen sich ihr Modell", hat der Senior beobachtet. " Jene, die auf der Bremse stehen, verlassen uns aber sowieso schnell wieder. Wir sind ja immer der Letzte in der Produktionskette, das ist unser täglich Brot. Und das wiederum heißt, dass man, wenn es Engpässe gibt, mitunter auch mal spontan bis in die Nacht arbeiten muss."

Vor neun Jahren, als Didymus Hasenkopf die Firmenleitung an seinen Sohn übergab, beschäftigte der Betrieb knapp 70 Leute. Heute sind es 170 Mitarbeiter, die 19 Millionen Euro Umsatz im Jahr erwirtschaften, mehr als ein Drittel ihrer Waren ins Ausland liefern und angeblich noch kein Geschäftsjahr mit Verlust abgeschlossen haben.

Und das liegt nicht unwesentlich daran, dass die Hasenkopfs nach der Holz- und Corianbearbeitung schließlich ihr eigentliches Arbeitsfeld entdeckt haben: die Probleme anderer.

"Man hat uns lange bemitleidet als die Kästchen-Schreiner, die zwei Schubladen zimmern, nach Hamburg schicken und auch noch glauben, damit Geld verdienen zu können. Es gibt nicht viele, die bereitwillig in der zweiten Reihe bereitstehen und sagen: ,Wir machen das.'"

Roland Hasenkopf, Geschäftsführer

Ein solches Problem lagert, sorgfältig auf Paletten gestapelt, am Rande einer der Hallen. Es sind seltsam geformte Tafeln aus grauweißem Material, die anmuten, als habe man sie in einer vom jahrtausendelangen Gezeitenwechsel gegerbten Sandsteingrotte abgeschlagen. In Wirklichkeit stammen sie aus den Computern des Schweizer Architekturduos Herzog & de Meuron, die mit den selbst entworfenen Wandelementen den Konzertsaal der Hamburger Elbphilharmonie auskleiden wollen. 11 000 dieser Kacheln, von denen keine der anderen gleicht, sollen eines Tages den großen Saal des Prestige-Baus schmücken.

Es ist ein Riesenauftrag, für den die Hasenkopfs eigens drei Maschinen beschafft haben. Mit ihnen werden sie ein Jahr lang 11 000 Puzzleteile fräsen, sortieren, lackieren, nummerieren, verpacken, in Speditionslaster schieben und in die Hansestadt schicken. "Das bedeutet eine logistische Komplexität, wie man sie sonst nur aus der Automobilindustrie kennt", sagt der Chef ohne Stolz. Das Projekt Elbphilharmonie ist auch deshalb ein bemerkenswertes Vorhaben, weil die Kacheln aus Gipsfaserbeton gefertigt werden. Und mit diesem Material haben die Hasenkopfs noch nie zuvor gearbeitet.

Wieso landen Aufträge wie dieser ausgerechnet in Mehring? Glaubt man Roland Hasenkopf, dann liegt es vor allem am wachsenden Bewusstsein für Qualität und Marken, am Trend zu Massenfertigung und Markenbildung. Ein Vodafone-Shop beispielsweise müsse überall einheitlich als solcher zu erkennen sein. Ein Luxushotel wie das Sofitel könne seinen Gästen heutzutage keine Waschtische aus Spanlatten mehr zumuten, die nach ein paar Jahren im Feuchtgebiet aufzuquellen beginnen. Also brauche Vodafone handgefertigte Tresen, das Sofitel hochwertige Waschtische aus wasserfestem Corian. Und weil Zeit und Geld bei Bauprojekten immer knapp sind, brauchen sie diese schnell, zuverlässig, in großer Zahl und zu einem vernünftigen Preis. Mit anderen Worten: Sie brauchen jemanden, der ihnen Probleme vom Hals schafft. Einen Puffer.

Die Hasenkopfs haben ihr Unternehmen in den vergangenen Jahren zu einem immer kräftigeren Puffer ausgebaut, der dem immensen Druck der Budgets, Timings und Qualitätsansprüche standzuhalten vermag. Allein 15 Mitarbeiter sind heute ausschließlich mit dem Konfigurieren der Maschinen beschäftigt, die Tresen, Wannen, Tische fertigen oder was auch immer der Kunde gerade wünscht. Weil sie dabei die gleiche Software verwenden, mit denen auch ihre Auftraggeber in den Architektur-, Planungs- und Baubüros arbeiten, können die Planer ihre Entwürfe quasi direkt ins Elektronenhirn der CNC-Maschinen in Bayern übermitteln.

An diesem Tag werden beispielsweise gerade ein Dutzend schneeweißer Corian-Badewannen gefertigt, die wie aufgeschnittene Dinosaurier-Eier auf ihre Weiterverarbeitung warten. Auftraggeber: die italienische Designmarke Boffi. Ladenpreis: knapp 20 000 Euro. Gleich nebenan fliegen rote Corian-Späne von nagelneuen Tresen für Vodafone-Shops, die ebenso mit Hasenkopf-Schreinerware ausgestattet werden wie das Innenleben der Münchner BMW Welt, die Büros des weltgrößten Rückversicherers Munich Re oder das Kongresszentrum in Taschkent, Hauptstadt der zentralasiatischen Republik Usbekistan.

"Das Projekt Elbphilharmonie", so der Firmenchef, "ist genau so ein Problem-löser-Auftrag. Nur ein paar Kategorien größer natürlich."

"Eine gerade Platte zusägen kann jeder Tischler. Einen Großauftrag wiederum mit zigtausend standardisierten Produkten kann jeder Industriebetrieb abarbeiten. Unsere Nische ist da, wo es für die Großen uninteressant und für die Kleinen zu komplex ist."

Markus Gröger, Co-Geschäftsführer

Das Überraschendste an den Hasenkopfs ist, dass sie beim Arbeiten in immer mächtigeren Dimensionen die Liebe zum handwerklichen Detail nicht verlernt haben. So sind, obwohl man heute weitaus häufiger mit Kunststoffen als mit Holz arbeitet, mehr als die Hälfte der Mitarbeiter immer noch ganz klassisch ausgebildete Schreiner. Das ist, wenn man dem Chef glauben darf, ein enormer Vorteil. "Für jemanden, der mit Holz umgeht, ist jedes Produkt ein Unikat. Tischler sind es gewohnt, in Losgröße 1 zu denken. Sie haben einfach eine ganz andere Philosophie als ein klassischer Industriearbeiter." Hinzu komme, sagt Hasenkopf, dass viele Mitarbeiter im abgelegenen Landkreis Altötting auf Bauernhöfen aufgewachsen seien. "Das sind Leute, die schon mit sechs Jahren am Steuer eines Lanz Bulldog gesessen haben. Denen bewusst ist, dass man das Heu einfahren muss, solange die Sonne scheint, auch wenn man eigentlich etwas ganz anderes vorhatte. Die aber auch wissen, dass sich das Anpacken lohnt. Auch für sie selbst."

Gleich vorn am Halleneingang kann man an diesem Tag zwei von ihnen beim Zusägen, Verzapfen und Verleimen von Holzschubladen zusehen. Es ist klassisches Tischlerhandwerk, ein Erbe aus der Firmen-Frühzeit und mühsame Kleinstarbeit obendrein. Später am Tag, berichten die Männer, werden sie noch ein paar Apothekerschränke für den Naturkosmetikhersteller Weleda, das Gesellenstück eines befreundeten Tischlers sowie zwei Holzkistchen fertigstellen. Alles Kleinstorders, keine von ihnen mit einem Auftragswert von mehr als 500 Euro.

"Bei uns läuft ein Einzelstück genauso, als wenn es in Serie gefertigt würde", betont Hasenkopf, an einen Bretterstapel gelehnt. "In der Regel gehen wir am Tag der Auftragserteilung bereits in die Fertigung." Und während man noch darüber nachdenkt, welchen Sinn der Aufwand mit derartigem Kleinkram unternehmerisch haben könnte, gibt er schon die Antwort. Abgesehen von ihm und seinem Co-Geschäftsführer Markus Gröger verfüge die Tischlerei über keinen deutschen Außendienst. "Aber wir haben einen Bestand von rund 5000 aktiven Kunden. Viele haben irgendwann mal ein kleines Stück bei uns bestellt. Von manchen hören wir danach lange nichts mehr. Aber wenn sie eines Tages wieder ein Problem haben, manchmal sogar ein großes, erinnern sie sich wieder an uns."

Was aber, wenn eines Tages Aufträge ausbleiben? Wenn sich - wie bei der Elbphilharmonie - ein Projekt ohne eigenes Verschulden verzögert, sodass die eigens beschafften Maschinen Geld kosten, statt welches einzubringen? Wie lässt sich das ständige Auf und Ab von Auftragslagen und Konjunkturen beherrschen?

"Wie beherrscht man so etwas wie einen Wildwasserfluss?", fragt Hasenkopf zurück. "Gar nicht. Ich kann Ihnen heute auch noch nicht sagen, wo wir in vier Wochen sein und was wir tun werden. Ich weiß nur aus Erfahrung, dass es unter 5000 Kunden immer eine ausreichende Anzahl gibt, die wollen, dass man ihnen kleine oder große Probleme abnimmt."

Und weil kein Kunde für mehr als fünf Prozent des Hasenkopf-Umsatzes stehe, weil es also keine dieser bei Zulieferbetrieben üblichen Abhängigkeiten gibt, gerät die Industriemanufaktur nicht in Schwierigkeiten, wenn einer ihrer Kunden plötzlich abspringen sollte.

"Die größte Gefahr für uns? Zu schnell zu wachsen. In Größenordnungen gezwungen zu werden, die uns schwerfällig werden lassen. Nicht mehr nur Zulieferer sein zu wollen, sondern mit unseren Kunden zu konkurrieren. Das wäre tödlich für uns."

Um das über Jahrzehnte gewachsene Netz zu erweitern, um ins Blickfeld von weiteren interessanten Kunden mit anspruchsvolleren Problemen zu geraten, hat Hasenkopf Anfang des Jahres Martin et Karczinski engagiert. Die Münchener Designagentur hat dem Unternehmen ein edles puristisches Corporate Design verpasst und eine Serie außergewöhnlicher, Design Characters genannter Konzeptmöbel auflegen lassen.

Möglich, dass die Bayern sich demnächst auch noch eine eigene Gießerei zulegen, um der Nachfrage Herr zu werden. Und dafür braucht es Platz. Draußen, vor der Hallentür, errichten Bauarbeiter bereits Gerüste für eine neue 1200 Quadratmeter große Werkhalle. Es sind Arbeiter desselben benachbarten Bauunternehmers, der vor vier Jahrzehnten bereits die erste Halle der Hasenkopfs gebaut hatte.

Schaut man von dieser Baustelle bis zur Grenze des Mehringer Gewerbegebiets, überblickt man noch ein weites Stück unbebauter Wiese. Auch dieses Stück Freiraum haben sich die Hasenkopfs bereits gesichert. Den Bauantrag für ihre nächste Halle haben sie bereits gestellt. -