Durchgängige digitale Prozesskette / Für Entwickler von Wohn-, Gewerbe- und öffentlichen Gebäuden

Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Funktionalität und Ästhetik – das sind nur vier von mehreren Faktoren, die in der modernen Holzbautechnik vereint werden. Aufgrund der Kombination seiner vielfältigen Eigenschaften eignet sich Holz als Baustoff für zahlreiche Herausforderungen, wie zum Beispiel die Unterstützung von Klimazielen, die Reduzierung oder Lösung der Wohnungsnot oder die Erzielung von Synergien.

Immer mehr Gebäude werden aus nachwachsenden Rohstoffen gebaut. Die stetig steigende Beliebtheit des Werkstoffes Holz spiegelt sich in der Holzbauquote im Wohnungsbau wider: Im vergangenen Jahr übertraf sie erstmals die 20-Prozent-Marke und übertraf damit das Vorjahr. Diese Tendenz nimmt zu – seit Jahren. Auch die Realisierung großer Bauvorhaben in Holz- oder Hybridbauweise ist ein Wachstumsfeld, wie sich beispielsweise in Holzhochhäusern in Deutschland zeigt – ob in Heilbronn, Berlin oder Hamburg. 2023 soll das Roots, das Hochhaus in der Hafencity, mit 65 m das höchste Holzhaus Deutschlands, bezugsfertig sein.

Der skandinavische Stil und die Materialauswahl mit den neuesten technischen Lösungen machen das Skøyen Atrium zu einem attraktiven Arbeitsplatz.

Wenn es darum geht, nachhaltige Lösungen für komplexe Herausforderungen zu finden, werden regelmäßig estnische Holzbauunternehmen eingebunden. Jedes vierte in die EU exportierte Holzhaus kommt aus Estland, dem größten Exporteur von Holzhäusern in Europa.

„Unser Ziel ist es, standardisierte Holzbaulösungen anzubieten, die die Wohnungsnot in Europas Wachstumsregionen möglichst umweltschonend und effizient lösen“, sagt Annika Kibus, Geschäftsführerin des Estnischen Holzhaus-Clusters. Sie steht für knapp 80 % dieses Segments und vereint die größten Holzhaushersteller. Es bildet die gesamte Wertschöpfungskette ab, von der Waldbewirtschaftung bis hin zu den vielfältigen Endprodukten. In den letzten zehn Jahren ist die Branche jährlich um rund 15 % gewachsen und auch der Export nach Deutschland hat zugenommen. „Unsere innovativen Fertigbaulösungen stehen großen Entwicklern von Wohn-, Gewerbe- und öffentlichen Gebäuden in ganz Europa zur Verfügung“, sagt Annika Kibus.

Moderne Holzbautechnik ermöglicht heute die Errichtung spektakulärer und funktionaler Geschossbauten für jeden Zweck und jede Branche, beispielsweise durch den Einsatz neuer Materialien und bautechnischer Verfahren. Darüber hinaus hat sich in den letzten Jahren auch Brettsperrholz (BSP), das den Einsatz von Holz im Geschossbau ermöglicht, durchgesetzt. Holz als Baustoff steht für eine natürliche Feuchtigkeits- und Wärmeregulierung. Es schafft ein optimales Raumklima, unterstützt das Wohlbefinden und hat einen hervorragenden Dämmwert.

Das Konsortium Offsite Construction Group (OCG) ist auf Projekte zwischen 10 und 100 Millionen Euro spezialisiert; er setzt sich aus ausgewählten Mitgliedern des Vereins zusammen. Ihr Portfolio umfasst Gebäude mit „Landmark“-Charakter, Ein- und Mehrfamilienhäuser, Hotels, Kindergärten, Schulen und Bürokomplexe. Darunter sind zahlreiche preisgekrönte Objekte, wie das Wohnprojekt Krøyers Plads im Hafen von Kopenhagen. Es wurde mit dem renommierten MIPIM-Arward und dem Green Good Design Award ausgezeichnet. KMT Prefab aus Hageri, Estland, südlich von Tallinn, hat hierfür Fassadenelemente geliefert.

Das Skøyen Atrium III, einer der größten Bürokomplexe in Oslo, wurde mit dem Qualitätslabel „BREEAM Excellent“ für nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. Für die Fassadenlösung wurde die Firma EstNor nach Fertigstellung mit dem Preis für die „Beste Sonderlösung“ im Wettbewerb „Fertighaus des Jahres 2020“ ausgezeichnet. Timbeco aus dem estnischen Saku erhielt eine Auszeichnung für das Dach und die 8.000 Quadratmeter große 3D-Holzfassade der phänomenalen Oodi-Bibliothek in Helsinki.

„Holz als Baustoff lässt sich für fast alle Arten von Gebäuden verwenden“, sagt Annika Kibus. "Allerdings braucht es jahrelange Erfahrung, um genau zu wissen, was wo am besten eingesetzt werden kann."

Die Leistungen und Arbeiten von OCG reichen von der Planung und Konstruktion über die Vorfertigung von 2D- und 3D-Elementen und Modulen bis hin zur Montage vor Ort – kunden- und objektspezifisch. Die Holzbaulösungen eignen sich auch für Hybridkonstruktionen, wie Sanierungsprojekte, Fassaden von Hochhäusern mit Beton- oder Steinkonstruktionen. Alle OCG-Mitglieder sind ETA/CE-zertifiziert und arbeiten nach gängigen Qualitätsstandards wie ISO. Eine ordnungsgemäße Projektdokumentation gewährleistet einen qualitativ hochwertigen Produktionsprozess.

Geschwungene Linien, schiefe Flächen, viel Licht und Glas – bei Oodi dominiert Fichtenholz außen wie innen; das dach und die fassade sind mit 8000 m² vorgefertigten holzelementen verkleidet.

Gebäude standardisiert und industriell zu fertigen erfordert viel Koordination und Planung. Moderne digitale Werkzeuge helfen dabei, die gesamte Prozesskette zu optimieren und zu steuern, beispielsweise mit der softwarebasierten Methode BIM (Building Information Modeling), die alle relevanten Daten eines Gebäudes erfasst, zusammenführt und vernetzt. Mit BIM ist es möglich, vorgefertigte Bauteile in konventionelle Gebäude zu integrieren und komplexe architektonische Lösungen zu realisieren.

Parallel zu den verschiedenen Phasen einer Baustelle ermöglicht Holz eine schnelle und automatisierte Bearbeitung. Die Elemente und Module werden in der Produktionshalle mit modernsten CNC-Maschinen, also witterungsunabhängig und präzise erstellt. Sie werden just-in-time zur Montage geliefert.

In Estland, an der Spitze der Digitalisierung in Europa, haben sich Industrie 4.0 und Automatisierungsanwendungen auch im Holzbausektor etabliert: Die digitale Prozesskette beginnt mit der Bewertung des Waldzustandes und dem Einschlag des Holzes, setzt sich fort durch deren Erfassung am Ankunft im Unternehmen bis hin zu deren Verarbeitung in Planung und Bau sowie der anschließenden Montage – auch die Instandhaltung von Gebäuden wird digitalisiert (Smart House).

Durch die Holzbauweise lässt sich Wohnraum um ein Vielfaches schneller schaffen als in der traditionellen Bauweise. Die Vorfertigung ist der modernste Weg zur Verbesserung der Produktionskette und Baustellenlogistik, da sie effiziente Produktion, Kosteneinsparungen und kontrollierte, dh sichere Arbeitsbedingungen in Innenräumen vereint. Außerdem reduziert es die Zahl der Mitarbeiter auf der Baustelle und hält die Baustelle frei von Bauschutt.

KMT Prefab lieferte Fassadenelemente und Oberlichter für das preisgekrönte Objekt Krøyers Plads in Kopenhagen.

Annika Kibus, Geschäftsführerin des estnischen Verbands der Holzhaushersteller.

Der Holzbau ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität. Bei der Herstellung von Holzbauteilen wird deutlich weniger Energie benötigt als bei der Herstellung anderer Baustoffe, es entstehen weniger Treibhausgase und im Produktionsprozess verbleiben nur noch verwertbare Abfallprodukte.

Ein Kubikmeter Holz bindet rund eine Tonne CO2 und speichert es für die gesamte Lebensdauer. Estland, so groß wie Niedersachsen, ist zu über 50 Prozent mit Wald bedeckt. Sie gehören zu den am besten geschützten in Europa: Die Staatswälder sind alle FSC- und PEFC-zertifiziert, zwei Programme für nachhaltigere Waldbewirtschaftung sowie Verbesserung der Waldnutzung und Waldpflege, damit der nachwachsende Rohstoff Holz optimale Bedingungen vorfindet.

Zentrale Anlaufstelle und deutschsprachiger Ansprechpartner

OCG bietet seinen Kunden individuelle Verträge mit zentraler Anlaufstelle. OCG kennt alle Besonderheiten seiner Hersteller und bietet daher für die Bedürfnisse seiner Kunden die beste Lösung aus einer Hand. Großprojekte werden im Rahmen einer Konsortialvereinbarung auf mehrere Unternehmen aufgeteilt; Eine spezielle IT-Lösung ermöglicht nicht nur ein umfassendes Projektmanagement, sondern verkürzt auch die Implementierungszeit.

Architekten und Projektentwickler können auf der deutschsprachigen Website https://tradewithestonia.com.de weitere Fallstudien und Informationen zur Holzbaubranche abrufen, sich direkt an OCG wenden oder direkt mit den estnischen Wirtschaftsförderungsbüros in Nürnberg und Berlin sprechen.