In Rorschach werden Flüchtlinge fit für den Arbeitsmarkt gemacht

2021-11-22 12:51:16 By : Ms. Juana Huang

Der Verein LernEtwas bietet nun auch Geflüchteten einen Malkurs an. Im SoliHaus finden derzeit Übungen statt.

Das kleine Haus Nummer 7a an der Löwenstrasse in Rorschach sieht unscheinbar aus. Im Inneren steckt jedoch viel Arbeit. „Man muss vorsichtig sein, wenn man die Abdeckung von den Wänden entfernt“, sagt Urs Giezendanner. "Es muss von oben bis unten abgezogen werden: Nicht, dass Schmutz an die frisch gestrichenen Wände kommt."

Er ist Leiter der „Lackiererei“ des gemeinnützigen Vereins LernEtwas aus Rorschach. Sie bieten Qualifizierungsprogramme in den Bereichen Holzarbeiter, Elektriker und seit diesem Sommer Lackierer an.

„Ziel unserer Arbeit ist es, Flüchtlingen einen besseren Einstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen“, sagt Anton Ziltener, Präsident von LernEtwas. Neben den praktischen Kursen sind auch Deutsch- und Mathematikkurse enthalten.

Nach sechs Wochen in Begleitung von LernEtwas absolvieren die jungen Erwachsenen aus Syrien, Eritrea oder Afghanistan ein Praktikum. „Dort soll das Gelernte vertieft werden“, sagt Ziltener. Für die zehn Auszubildenden wird noch ein Praktikum gesucht. „Ab Anfang Oktober könnten sie in einem Malerbetrieb mithelfen“, sagt Ziltener. Dass sie im Haus Nummer 7a üben können, hat sich als Glücksfall herausgestellt. „Es ist relativ eng“, sagt Kursleiter Giezendanner.

Besonders die schmale Treppe zum zweiten Obergeschoss war eine Herausforderung. „Es ist eng und aus Holz. Damit hatten sie ein bisschen Mühe», sagt Giezendanner, der sich mit großer Freude um die Lehrlinge kümmert. Die zehn Männer im Haus sind bei der Arbeit. Immer wieder prüfen sie, ob die Abdeckung noch sitzt oder streichen mit einem kleinen Schwamm über den Fensterrahmen. „Beim Lackieren ist es wichtig, dass man präzise arbeitet“, erklärt Giezendanner. Mit dem Schwamm würden die Flüchtlinge dafür sorgen, dass keine Spritzrückstände an unerwünschten Stellen haften bleiben.

Der verstorbene Max Schär vermachte das Haus dem Hausverein St. Gallen Solidarno. Zweck des Vereins ist es, Raum für Begegnungen und persönliche Initiativen zu bieten. „Wir arbeiten derzeit an detaillierteren Konzepten“, sagt Felix Gemperle, Vorsitzender des Vereins.

Auf Nachfrage von LernEtwas stellten sie das Gebäude gerne für die praktische Ausbildung zur Verfügung. Die Männer sind mit Elan dabei. Lachend machen sie auf Farbtupfer im Gesicht aufmerksam