Dürr und die Corona-Folgen: Unternehmen muss sparen

2022-09-03 09:46:55 By : Ms. Alice Xu

Dürr setzt verstärkt auf Medizintechnik. Doch der Ausbau des neuen Standbeins dauert. Deshalb bleiben die anderen Geschäfte weiter wichtig. 2020 lief es nicht gut.

Dürr hatte 2020 mit der Coronakrise zu kämpfen. Das Bild zeigt das offene Schulungsprogramm des Unternehmens. - (Bild: Dürr)

Aus zwei mach vier: Neben Lackieranlagen und Holzmaschinen will Dürr die E-Mobilität und sein neues Geschäftsfeld Medizintechnik weiter ausbauen. Ziel sei es, Medizintechnik zu einem wesentlichen Standbein zu machen, sagte Vorstandschef Ralf Dieter am Donnerstag (25.02.) in Bietigheim-Bissingen. Wie berichtet, hat der Maschinenbauer den Automatisierungsspezialisten Teamtechnik gekauft und ist nun auf dem neuen Feld aktiv. Hier werden bisher gut 40 Millionen Euro Umsatz gemacht. In fünf Jahren sollen es dann deutlich über 100 Millionen Euro sein.

Daneben hat Dürr aber auch an den Auswirkungen der Coronakrise zu knabbern. Der Umsatz sank 2020 um mehr als 15 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Die Aufträge sanken sogar um fast 20 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand ein Verlust von rund 14 Millionen Euro, nachdem Dürr ein Jahr zuvor noch einen Überschuss von knapp 130 Millionen Euro erwirtschaftet hatte.

Nach Regionen verteilt, machte sich die Krise vor allem im Amerika-Geschäft bemerkbar. Hier gingen die Auftragseingänge deutlich zurück. In China dagegen stieg das Bestellvolumen um acht Prozent, nachdem sich die dortige Wirtschaft schnell erholte. In Europa profitierte das Unternehmen von einem starken zweiten Halbjahr und konnte so ebenfalls ein leichtes Plus im Auftragseingang verbuchen.

Dürr gehörte 2019 zu den Top 20 im Maschinenbau. Auf welchem Platz das Unternehmen landete, erfahren Sie in unserer Bildergalerie: 

Wie auch im vergangenen Jahr, eröffnet ZF Friedrichshafen das Ranking der 20 größten deutschen Maschinen- und Anlagenbauer. Der weltweit zweitgrößte Automobilzulieferer hat 2019 einen Umsatz von 2,99 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das Ranking wird einmal jährlich von der Management-Beratung Oliver Wyman erstellt. - (Bild: ZF Friedrichshafen)

Aus Esslingen kommt Platz 19: Festo. Das Unternehmen der Steuerungs- und Automatisierungstechnik hatte 2019 einen Jahresumsatz von 3,07 Milliarden Euro - ein Minus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. - (Bild: Festo)

Drei Plätze nach unten ging es für den Augsburger Roboterhersteller Kuka: Von Platz 15 auf Platz 18. Das zeigt sich auch im Umsatz: Dieser ist von 3,24 Milliarden auf 3,19 Milliarden gesunken. Bei denjenigen Unternehmen, die auch außerhalb des Maschinen- und Anlagensektors tätig sind, sind im Ranking nur die Umsätze der maschinenbaurelevanten Unternehmensbereiche dargestellt. - (Bild: Kuka AG)

Neu dabei in unseren Top 20 ist Nordex auf Platz 17. Der Windkraftanlagen-Hersteller mit Sitz in Rostock und Verwaltung in Hamburg erzielte 2019 einen Umsatz von 3,28 Milliarden Euro. - (Bild: Nordex)

Mit einem Umsatz von 3,3 Milliarden Euro landen die Antriebstechnologie-Spezialisten von SEW Eurodrive in unserem Ranking auf Platz 16. - (Bild: SEW Eurodrive)

Aus Baden-Württemberg kommt Platz 15: Der Technologiekonzern ist im Vergleich zum Vorjahr zwei Plätze nach oben geklettert. 2019 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 3,38 Milliarden Euro - ein Zuwachs von knapp zehn Prozent. - (Bild: Zeiss)

Aus dem gleichen Bundesland kommt auch das Hochtechnologieunternehmen Trumpf. Die Ditzinger schaffen es 2019 mit einem Umsatz von 3,78 Milliarden Euro auf Platz 14. - (Bild: Trumpf Group)

Zehn Prozent mehr Umsatz im Vergleich zum Vorjahr hat Exyte 2019 geschafft. Dafür klettert das Unternehmen einen Platz nach oben auf Platz 13. Gesamtumsatz 2019 waren 3,89 Milliarden Euro. - (Bild: Exyte)

Der Landmaschinenkonzern Claas aus Ostwestfalen hat es 2019 auf Platz zwölf geschafft. Der Umsatz stieg um 0,8 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. - (Bild: Claas)

Auf Platz elf landet der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr. Das Stuttgarter Unternehmen erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 3,92 Milliarden Euro. - (Bild: Dürr)

Wie im vergangenen Jahr eröffnet Krones die Top 10. Der Hersteller für Anlagen für die Getränkeindustrie und Nahrungsmittelhersteller kommt 2019 auf einen Umsatz von 3,96 Milliarden Euro. - Bild Krones

Platz neun geht an MAN Power Engineering mit einem Umsatz von vier Milliarden Euro. - (Bild: MAN/Lennart-Preiss)

Wie im vergangenen Jahr, gehört Jungheinrich auch 2019 wieder zu den zehn größten deutschen Maschinen- und Anlagenbauer. Diesmal ist das Unternehmen mit einem Umsatz von 4,07 Milliarden Euro auf Platz acht. - (Bild: Jungheinrich)

Seinen siebten Platz behaupten konnte der Maschinenbauer Voith aus Heidenheim an der Brenz. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 4,28 Milliarden Euro. - (Bild: Voith)

Enercon ist auf Windenergianalagen spezialisiert. In unserem Ranking schafft es das niedersächsische Unternehmen auf Platz 6. Der Umsatz betrug 2019 4,51 Milliarden Euro - ein Minus von fast 20 Prozent. - Symbol (Bild: Adobe Stock/engel.ac)

Die Düsseldorfer GEA Group ist dieses Mal auf Rang 5. Der Umsatz des Unternehmens lag bei 4,88 Milliarden Euro. - (Bild: GEA)

In den Top 4 gibt es im Vergleich zum Vorjahr keine Änderungen. Platz vier geht wieder an Thyssenkrupp mit einem Jahresumsatz von 6,52 Milliarden Euro. - (Bild: Thyssenkrupp)

Mit einem Umsatz von 7,49 Milliarden Euro landet Bosch auf Platz drei. - (Bild: Bosch)

Auf Platz zwei: Das Frankfurter Unternehmen Kion. Der Umsatz stieg um zehn Prozent auf 8,81 Milliarden Euro. - (Bild: Kion)

Unangefochtene Nummer eins ist wieder Siemens - mit einem Umsatz von 49,5 Milliarden Euro. - (Bild: Siemens)

Positives konnte Dürr auch von der E-Mobilitätssparte berichten: Hier stieg der Auftragseingang um 67 Prozent auf 650 Millionen Euro. Die Aufträge im Bereich E-Mobilität mache inzwischen 40 Prozent des Automobilsektors aus, erklärte das Unternehmen in einer Telefonkonferenz.

Hoffnung macht dem Konzern außerdem das Geschäft im zweiten Halbjahr 2020, das laut Unternehmensangaben wieder spürbar zugelegt hat. „Wir haben 2020 gut bewältigt und erwarten für 2021 Zuwächse bei Auftragseingang und Umsatz, aber noch keine Rückkehr auf das Vorkrisenniveau“, sagte der CEO. Der Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr auf 3,45 bis 3,65 Milliarden Euro zulegen.

Dennoch hat sich das Unternehmen aufgrund der Krise ein Sparprogramm auferlegt. 2020 habe man rund 120 Millionen Euro eingespart, sagte der CEO. So wurden unter anderem die Standorte Ochtrup und Karlstein geschlossen. Die Produktion in Goldkronach wurde ebenso aufgelöst, die Produktion in Wolfsburg wurde nach Bietigheim-Bissingen verlagert. Dort sei nur noch ein Serviceteam vor Ort, um einen Kunden zu betreuen, erklärte Dieter. Außerdem wurden die Investitionen um ein Viertel reduziert.

Im europäischen Automobilgeschäft sollen zudem 600 Stellen gestrichen werden. Ende vergangenen Jahres beschäftigte das Unternehmen weltweit 16.525 Menschen, davon 7.931 in Deutschland. Aktuell sind es – aufgrund des Zukaufs von Teamtechnik –  17.300 Mitarbeitende.

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