Investor für Kuper gefunden

2021-12-29 21:09:23 By : Ms. Jana zheng

Insolvenzverwalter sieht Rietberger Maschinenbauer auf einem guten Weg

Rietberg (WB/stl). Für das insolvente Maschinenbauunternehmen Heinrich Kuper GmbH & Co. KG ist ein Investor gefunden worden; der Kaufvertrag wurde Mitte der Woche unterzeichnet und ist inzwischen vom Gläubigerausschuss genehmigt worden. Über diesen Erfolg informierte Insolvenzverwalter Dr. Hendrik Heerma von der Sozietät FRH Fink Rinckens Heerma als erstes die Mitarbeiter des Rietberger Traditionsunternehmens.

Käufer des Spezialisten für Holzbearbeitungsmaschinen ist die Kuper Maschinen- und Anlagen GmbH, deren alleiniger Gesellschafter Heinrich Stefan Kuper ist. „Gemeinsam mit den Mitarbeitern, dem Betriebsrat und dem Gläubigerausschuss haben wir einen aussichtsreichen Restrukturierungsprozess konzipiert und eingeleitet“, sagte Dr. Heerma. Damit seien die Voraussetzungen geschaffen worden, das Unternehmen fortzuführen und verkaufsfähig aufzustellen. Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrages löse er sein Versprechen ein, alles zu unternehmen, um Kuper nicht als letzter verlassen und die Tore absperren zu müssen.

Für den Käufer sagte Gerd Meurer als Geschäftsführer der Kuper Maschinen- und Anlagen GmbH: „Herr Kuper hat als Gesellschafter stets sein Engagement und seine Verantwortung für die Mitarbeiter und den Standort betont. Dies ist allein schon an der Tatsache abzulesen, dass er dem Unternehmen aus seinem privaten Vermögen eine hohe Bürgschaft gestellt hat.“

Der neue Eigentümer übernimmt mit dem Kaufvertrag 162 Mitarbeiter sowie alle 23 Auszubildenden (Stand Dezember 2019). Sie werden sich zukünftig auf die Konstruktion und den Vertrieb eigener Maschinen unter dem Markennamen Kuper, also auf die Eigenfertigung von Furnier- und Sperrholzmaschinen und -anlagen sowie von Massivholzbearbeitungsmaschinen, konzentrieren. Neben dem Maschinenbau bleiben die Leimfaden-Produktion, die Lohnfertigung in der Metallbearbeitung und der regionale Handel mit Maschinen inklusive Service erhalten.

Damit endet ein Prozess, der im August begonnen hatte. Damals hatte das Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen müssen. »Der Insolvenzantrag ist uns mit Blick auf die lange Tradition unseres Hauses schwergefallen«, sagte der damalige Geschäftsführer Dr. Jürgen Kürlemann. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte Kuper in Rietberg und in drei deutschen Zweigniederlassungen noch rund 250 Mitarbeiter. Zuvor war die Firma im Dezember 2013 in die Schlagzeilen geraten. Damals musste sie 109 Mitarbeiter entlassen. Kürlemann, seit Mitte 2015 dabei, versprach damals, die Turbulenzen früherer Jahre seien überwunden. Er kündigte unter anderem eine Offensive für den Verkauf der Neuentwicklungen in den USA und Kanada an. Auch 2017, im Rahmen eines Pressegesprächs, hatte er kräftiges Wachstum, beim Umsatz wie bei den Beschäftigtenzahlen, angekündigt.

Allerdings war der Maschinenbau in der Folgezeit bundesweit in eine Krise geraten. Die befürchtete konjunkturelle Abkühlung sei immer stärker spürbar, hieß es zuletzt im Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC für 2019.