Campus Design Open: Coburger Studierende zeigen ihr Können - Coburg - Neue Presse Coburg

2022-05-28 02:24:17 By : Ms. Amy Zhao

Rund um das Hofbrauhaus läuft bis Sonntag die diesjährige Werkschau. Besucher erwarten Ausstellungen, Workshops, Führungen und Vorträge.

Unter dem Motto „offen für Neues“, läuft im Coburger Hofbrauhaus nach zweijähriger Coronapause endlich wieder die diesjährige Werkschau. Studierende des Campus Design geben Einblicke in den Alltag der Hochschule und stellen besondere Projekte vor. Auf dem Programm stehen vom 26. bis 29. Mai auch Vorträge, Führungen und Workshops. „Diese Ausstellung ist auch für Schüler eine Möglichkeit sich darüber zu informieren, wie das Studium bei uns abläuft“, so Susanne Roos, Koordinatorin der Fakultät Design. Besucher bekommen einen Eindruck von den gestellten Aufgaben und Projekten und sehen auch die jeweiligen Ergebnisse. „Es kommen auch viele Arbeitgeber und schauen sich hier um, sie wissen, dass unsere Ausbildung gut ist“, schildert sie die Vorteile für die Studierenden, die bei der Ausstellung ihr Können zeigen dürfen.

Nach der Eröffnung am Donnerstagvormittag feiert „Campus Design Open“ am Freitag ab 13.30 Uhr im Foyer des Neubaus das 20-jährige Jubiläum der Dienstagsreihe. Seit dem Jahr 2002 veranstalten Studierende der Architektur an der Hochschule Coburg diese Vortragsreihe, zu der sie - immer dienstagabends - unter anderem Architekten oder Designer einladen. Zum Jubiläum haben rund 30 ehemalige Referenten ihr Kommen angekündigt, mehrere Vorträge und Diskussionen etwa zum Thema Brücken- oder Bahnbau sind geplant.

An allen Ecken und Enden des Campus gibt es für Besucher etwas zu entdecken. Im Hofbrauhaus sind unter anderem Bühnenbilder für verschiedene Theaterstücke zu sehen, die von Studenten der Innenarchitektur entworfen wurden. Welche Rolle Design für die Studierenden spielt, zeigt auch die Ausstellung mit Ideen für Espressomaschinen. Im ersten Semester beschäftigten sich die angehenden Produktdesigner mit der Frage, wie ein solche Maschine funktioniert, wo ihre Schwächen liegen und wie diese behoben werden können. „Das Design kümmert sich um den Menschen und löst Probleme für ihn“, erklärt Studiengangleiter Wolfgang Schabbach. Ziel der Designer müsse es auch sein, Kreisläufe zu beachten. „Es geht nicht darum, Dinge neu und uns zum Sklaven des Marketings zu machen, sondern darum, etwas zu verbessern“, sagt er.

So hat die Hochschule etwa in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut an einer Maschine gearbeitet, die aus organischem Abfall wie Kaffeesatz Benzin oder Gas herstellen kann. Dieser Bezug zur Praxis wird an der Hochschule groß geschrieben. So arbeiten Studierende im Bereich der Architektur immer wieder auch für Kommunen. Sebastian Blüml, 8. Semester, hat etwa einen Pavillon aus Holz für die Gemeinde Mitwitz entworfen, gemeinsam mit zwei Kommilitonen aus dem Bauingenieurwesen. Sein Modell ist im Neubau zu sehen. Derzeit läuft die Planungsphase, im Sommer soll der Ort für Begegnungen tatsächlich gebaut werden. „Wir hoffen dass sich noch mehr entwickelt beim Bauen mit Holz in der Region“, sagt Holger Falter, Dekan der Fakultät Design.

Prodekan Rainer Hirth ist beeindruckt davon, wie unterschiedlich immer wieder die Ideen der Studierenden auch zu gleichen Themen sind. Etwa wenn es um die Gestaltung eines renovierungsbedürftigen Aussichtsturms an der ehemaligen Grenze zur DDR im unterfränkischen Sulzdorf an der Lederhecke geht.

Wie das Mehrgenerationenwohnen in der Steinwegvorstadt aussehen könnte haben Studierende ebenfalls erarbeitet. Ein großes Modell aus Pappe zeigt Steinweg und Nebengassen und lädt ein, viele kleine Details zu erforschen. Ein Blickfang ist im Außenbereich des Campus das Tiny House, welches von rund 50 Studierenden gemeinsam gebaut wurde. Es besteht aus Materialien wie Holz und Ton. So kann es nach seiner Lebenszeit problemlos wieder abmontiert und wieder verwertet oder, im Falle des verwendeten Strohs, im Boden untergepflügt werden. Einige Studenten haben sich mit der Frage befasst, wie das Lernen der Zukunft aussehen könnte, wieder andere zeigen ihre Zeichnungen – vom Gebäude bis hin zum menschlichen Akt.

Redakteurin christiane.schult@hcs-content.de